Hintergrund des Bronnbacher Stipendiums
Zeitgenössische Kunst ist oft ein Indikator für gesellschaftliche Entwicklungen, für deren Werte und Wandel. Für angehende Leistungsträgerinnen und -träger in Forschung und Wissenschaft und für zukünftige Führungskräfte sind Verantwortungsbereitschaft und ein geschultes gesellschaftlich-kulturelles Verständnis unabdingbar. Unter dem Leitgedanken „Kulturelle Kompetenz für künftige Führungskräfte“ hat der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft mit seinem Arbeitskreis Kulturelle Bildung (AKB) deshalb 2004 das "Bronnbacher Stipendium" ins Leben gerufen. In Kooperation mit dem KIT und der Universität Mannheim erhalten ausgesuchte Studierende und Promovierende die Chance, unter professioneller Begleitung ein Jahr lang in Dialog mit renommierten Persönlichkeiten aus der Kunst- und Kulturszene zu treten und deren Arbeitsweisen kennenzulernen. mehr zu den Inhalten Das KIT ist seit 2016 Kooperationspartner des Bronnbacher Stipendiums, dessen Koordination bis März 2022 dem ZAK oblag. Ab April 2022 wird das Programm von der Abteilung Career Service & Alumni koordiniert. Das Förderprogramm wird vom KIT gemeinsam mit der Universität Mannheim jährlich im Herbst neu ausgeschrieben. Weitere Informationen zum Bronnbacher Stipendium, den ehemaligen Jahrgängen u.v.m. finden sich auf der
offiziellen Webpräsenz zum Bronnbacher Stipendium des Arbeitskreises Kulturelle Bildung.
Für wen ist das Stipendium?
Zielgruppe Das Programm richtet sich am Karlsruher Institut für Technologie hauptsächlich an engagierte und herausragende Masterstudierende, Doktoranden:innen des KIT sowie an KIT-Alumni:ae, deren Abschluss nicht länger drei Jahre zurückliegt. Bei hervorragender Qualifikation können auch Bachelorstudierende zugelassen werden. Der Fokus liegt auf Bewerber:innen der MINT-Fächer (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Bewerben können sich jedoch alle Fachrichtungen, der Austausch zwischen den Disziplinen ist ausdrücklich erwünscht. Bewerber:innen sollten sich idealerweise durch besondere Leistungen in fachlicher und persönlicher Hinsicht auszeichnen sowie den Willen erkennen lassen, gesellschaftliche Verantwortung als zukünftige Entscheidungsträger:innen zu übernehmen. Wichtig ist zudem eine offene Persönlichkeit, die bereit ist, sich auf künstlerische Prozesse einzulassen. Es geht bei dem Stipendium nicht darum, die Teilnehmer:innen zu „Künstler:innen“ zu formen, sondern ihnen durch die Erschließung kultureller Prozesse und Techniken neue innovative Denkansätze für ihr späteres Kerngeschäft zu ermöglichen und Fähigkeiten zur Teamarbeit und Mitarbeiterführung weiterzuentwickeln.
Stipendienbeschreibung und -inhalte
Kunst und Kultur gehören zu den Grundbedürfnissen einer Gesellschaft in Freiheit und Verantwortung. Kunst und Kultur sowie Wirtschaft und Wissenschaft basieren dabei auf denselben Voraussetzungen: Kreativität, Mut zum Aufbruch und Drang nach Erneuerung. Aus dieser Überzeugung heraus hat der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Jahr 2004 das Bronnbacher Stipendium ins Leben gerufen, das in Zusammenarbeit mit dem KIT und mit der Universität Mannheim vorrangig Masterstudierenden und Promovierenden angeboten wird. Ziel ist es, bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten Begeisterung für Kunst und Kultur zu wecken und diese dabei zu unterstützen, Verständnis für künstlerische Prozesse zu entwickeln. Künstler:innen reagieren sensibel auf Veränderung in ihrem Umfeld, setzen sich in ihrer Kunst damit auseinander und entwickeln Visionen – zeitgenössische Kunst ist oft ein Indikator für gesellschaftliche Entwicklungen. Der direkte Austausch mit Künstler:innen und Kulturschaffenden aus verschiedenen Bereichen birgt so das Potenzial, neue Denkansätze kennenzulernen und kreative Lösungswege zu beschreiten. Fähigkeiten wie Inspiration, Kreativität und Intuition sind in der heutigen Wirtschafts- und Wissenschaftswelt mehr und mehr erforderlich für ein verantwortliches und erfolgreiches Handeln und zum Beschreiten innovativer Wege. Diese Kompetenzen sind insbesondere durch die Berührung mit der Welt der Kunst und Kultur erleb- und erlernbar. Das Curriculum absolvieren die Teilnehmer:innen beider Universitäten gemeinsam unter der Leitung des Kurators Konstantin Adamopoulos, der als Ausstellungsmacher, Projektmanager und Kunstjournalist tätig ist. Das Stipendium soll Begeisterung für Kunst und Kultur wecken und motivieren, sowohl privat als auch beruflich gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Auch nach dem einjährigen Programm lebt das Stipendium weiter: Das Netzwerk aus mittlerweile mehr als 250 Alumni und Alumnae sichert einen jahrgangsübergreifenden Kontakt während und nach dem Studium bzw. der Promotion.
Programminhalte und Struktur
Das zweisemestrige, speziell vom Kulturkreis entwickelte, interaktive Kultur-Curriculum umfasst ca. zehn thematische Blöcke, die größtenteils in Wochenendveranstaltungen organisiert werden und im Zeitraum des Stipendienjahres von März bis Februar des Folgejahres stattfinden. Jeder Wochenendblock ist dabei einer bestimmten Kunstrichtung gewidmet, aus der jeweils eine Künstlerin oder ein Künstler mit den Stipendiat:innen an den Wochenenden zusammenarbeitet. Themen sind u.a.: Tonen, Malerei, Oper, Theater, Tanz, Musik / Neue Musik, Architektur, Literatur, Film. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten an den Wochenenden nicht nur einen Überblick über die jeweilige Kunstform, sondern bekommen durch Gespräche und Diskussionen mit den Künstler:innen intensive Einblicke in die kreativen Prozesse und Produktionen. Dabei liegt ein Schwerpunkt des Bronnbacher Stipendiums darauf, dass die Stipendiat:innen auch selbst aktiv werden und sich in der jeweiligen Kunstform durch Anleitung und Input der Künstler:innen erproben, um die künstlerischen Prozesse besser nachvollziehen und selbst erleben zu können. Ein besonderer Fokus liegt ebenso auf dem Zusammenspiel von Kultur mit Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Durch die Themenwochenenden mit ihren Workshops, Seminaren und Exkursionen werden die Stipendiat:innen studien- oder promotionsbegleitend in das breite Spektrum der zeitgenössischen Kunst und Kultur eingeführt.
Das Curriculum des zweisemestrigen Stipendiums wird durch einen Kurator (Konstantin Adamopoulos) erstellt: In Zusammenarbeit mit den Künstler:innen ist dieser zuständig für die Entwicklung und Umsetzung des Programms.
Von März bis Dezember 2025 finden die Veranstaltungen des 22. Jahrgangs in einem ungefähr monatlichen Rhythmus an verschiedenen Orten in ganz Deutschland statt.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist für die Stipendiat:innen obligatorisch. Darüber hinaus wird der Absolvent:innen-Jahrgang zur Jahrestagung des Kulturkreises 2026 eingeladen.
Folgende Termine stehen bereits fest:
14.-16. März 2025: Kloster Bronnbach
04.-06. April 2025: Frankfurt am Main
16.-18. Mai 2025: Würzburg
Weitere Termine folgen.
Themenwochenenden
Das Curriculum wird für jeden Jahrgang durch den Kurator des Bronnbacher Stipendiums Konstantin Adamopoulos neu zusammengestellt. In der Regel beginnt es im März mit einem Wochenende im namensgebenden Kloster Bronnbach, in dem neben einer Kunstrichtung vor allem das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenwachsen als neuer Bronnbacher Stipendienjahrgang im Vordergrund stehen. Die weiteren Wochenenden verteilen sich über das Jahr so, dass in der Regel ein Bronnbacher Wochenende pro Monat stattfindet. Die Orte können dabei variieren: Neben dem Kloster Bronnbach findet meist ein Wochenende in Mannheim und eines in Karlsruhe statt. Darüber hinaus werden die Wochenenden bundesweit in verschiedenen Kulturinstitutionen und Orten organisiert, je nach Arbeits- und Lebensmittelpunkt der beteiligten Künstler:innen. So fanden in den Stipendienjahren seit 2017 Bronnbacher Wochenenden statt in Berlin, Frankfurt, Girsterklaus (Luxemburg), Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Mannheim, Mühlheim an der Ruhr, Straßburg, Stuttgart u.a. Das Stipendienjahr endet mit einem feierlichen Abschlussabend, der gleichzeitig den Eröffnungsabend zu einem Alumni:ae-wochenende bildet, das vom jeweiligen Stipendienjahrgang organisiert wird. Am Eröffnungsabend können bereits die frisch ausgewählten Stipendiat:innen des neuen Jahrgangs teilnehmen – die Auswahlgespräche finden in der Regel am vorherigen Tag statt. Die Themenwochenenden bilden das Herzstück des Bronnbacher Stipendiums, daher ist die Teilnahme an diesen. Von allen Stipendiaten:innen wird erwartet, dass sie sich aktiv in die Gestaltung der Wochenenden einbringen: mitdiskutieren, Dinge hinterfragen, sich je nach Themenschwerpunkt schon im Vorfeld einlesen und vorbereiten. Ferner beteiligten sich alle Stipendiaten:innen an der Organisation der Themenwochenenden. Hierbei geht es vorrangig um die Organisation der An- und Abreise, die Auswahl und Buchung von Unterkünften, Restaurants, speziellen Locations für bestimmten Kunstformate oder die Organisation spezieller Ausstattung und Materialien zur Durchführung der Wochenenden. Dies geschieht in Absprache mit Konstantin Adamopoulos, der als Kurator die Konzeption der Wochenenden und die inhaltlichen Absprachen mit den beteiligten Künstler:innen übernimmt, und mit Fabian Zimpel, dem Ansprechpartner in der Geschäftsstelle des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft. Innerhalb des jeweiligen Jahrgangs werden zwei Projektteams für längerfristige Aufgaben gebildet: Dies ist zum einen die Gestaltung eines internen Jahrbuchs, zum anderen die Organisation des Alumni:ae -Wochenendes zum Abschluss des Stipendienjahres. Die verschiedenen Themenwochenenden werden einzelnen Stipendiaten:innen zugeteilt, die im Nachgang einen kurzen Bericht über das jeweilige Wochenende anfertigen. Diese Texte sind nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht, sondern dienen den Stipendiaten:innen als Erinnerung und als Beiträge für das Jahrbuch. Alle finanziellen Aufwendungen (auch Kosten für Unterkünfte, An- und Abreisen) werden durch das Stipendium abgedeckt.
Die Termine und Inhalte für die Themenwochenenden werden zeitnah bekannt gegeben
Informationsveranstaltungen
Die nächste Informationsveranstaltung findet am 03.12.2024 um 17 Uhr im Foyer des Präsidiumsgebäudes statt.
Auswahlverfahren
Die Stipendiat:innen werden in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt: In der ersten Stufe erfolgt eine schriftliche Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen (siehe unten). Unter allen bis 19. Januar 2025 fristgerecht eingegangenen Bewerbungen benennen der Kulturkreis und die Universitäten eine Vorauswahl von bis zu 16 Kandidat:innen pro Universität. Diese werden zu einem persönlichen Auswahlgespräch am 13. Februar an der Uni Mannheim eingeladen. Pro Jahrgang werden bis zu 18 Stipendien vergeben.
Wer entscheidet über die Zulassung?
Das Gespräch (jeweils 3 bis 4 Bewerber:innen gemeinsam) findet vor einen Gremium an der Universität Mannheim statt. Über die Zulassung der Kandidat:innen wird in einer Beratung entschieden.
Dem Auswahlgremium gehören an: Der Kurator, die Geschäftsführung des Kulturkreises, Mitglieder des Kulturkreises sowie Alumni des Stipendiums.
Wann erfahre ich, ob ich zugelassen wurde?
Die Entscheidung des Gremiums wird den Studierenden nach der Beratung des Auswahlgremiums in der Regel innerhalb von 72 Stunden nach dem Bewerbungsgespräch mitgeteiltt.
Bewerbung
Ab Oktober bis 19.Januar 2025 hast du Zeit dich für das Kulturkreis Stipendium zu bewerben.
Wir bitten darum, die erforderlichen Unterlagen in einem PDF-Dokument einzureichen:
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Motivationsbericht (eine DIN A4-Seite, in deutscher Sprache)
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Lebenslauf (in deutscher Sprache)
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Zeugnis der Hochschulreife
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aktuelle Immatrikulationsbescheinigung
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Transcript of Records sowie Bachelorzeugnis (oder entsprechende Zwischenprüfung)
Wenn du Fragen hast, sende uns gerne eine Mail:
bronnbacher∂irm.kit.edu. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist obligatorisch und Voraussetzung zur Aufnahme in das Bronnbacher Stipendium. Bitte prüfe daher vor deiner Bewerbung, ob Sie den Termin zum Auswahlgespräch als auch das Auftaktwochenende im Kloster Bronnbach einrichten können. Da das Curriculum in deutscher Sprache durchgeführt wird, sind sehr gute Deutschkenntnisse erforderlich.
Programmdauer 22. Jahrgang: März 2025 bis Februar 2026
Bronnbacher Alumni:ae
Das Bronnbacher Stipendium wurde 2004 ins Leben gerufen und erstmalig an der Universität Mannheim angeboten. Der Name des Stipendiums geht auf das Kloster Bronnbach (Stadt Wertheim, Baden-Württemberg) zurück. Maßgeblich beteiligt an der Gründung des ideellen Förderprogramms waren der damalige Rektor der Universität Mannheim, Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt und der damalige Vorstand des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, Dr. Jürgen Zech. Das KIT ist sein 2016 Kooperationspartner, sodass sich der 14. Jahrgang (Stipendienjahr 2017/18) des Bronnbacher Stipendiums erstmalig aus Stipendiat:innen beider Universitäten zusammensetzte. Mittlerweile gibt es über 300 Alumni und Alumnae des Bronnbacher Stipendiums, die sich mehrmals im Jahr zu gemeinsamen Veranstaltungen treffen, sich eigenständig engagieren für die Förderung und Vermittlung von zeitgenössischer Kunst engagieren und so ein überregionales und fächerübergreifendes Netzwerk bilden. Über die Zeit wurden an verschiedenen Standorten Regionalgruppen gebildet, die gemeinsame Aktivitäten organisieren, und es existieren übergeordnete Projektteams, in denen die Ehemaligen gemeinsame Projekte gezielt vorantreiben. Das jährliche Alumni-Treffen "Bronnbacher & Friends", das vom jeweils aktiven Stipendienjahrgang organisiert wird, findet traditionsgemäß am letzten Februar-Wochenende statt. Seit 2019 verfügen die Alumni:ae über eine eigene Webpräsenz, auf der alle Aktivitäten gebündelt werden. Über einen internen Bereich können Absolvent:innen des Bronnbacher Stipendiums untereinander Kontakt aufnehmen. 2020 wurde der Alumni und Freunde des Bronnbacher Stipendiums e. V. gegründet, in dem nun alle Aktivitäten zusammenlaufen. Weitere Informationen zu den Bronnbacher Alumni:ae unter: www.bronnbacher-alumni.de